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Wetter-News: MINI-FÖHN AN DEN MITTELGEBIRGEN
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  vom Wetterdienst Q.met GmbH

Meldung vom 10.04.2021 00:00
MINI-FÖHN AN DEN MITTELGEBIRGEN

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Wiesbaden (Q.met) - Föhn wird sicherlich für viele ein Begriff sein: das hat doch irgendwas mit warmer Luft und den Alpen zu tun? Richtig, ...

Föhn wird sicherlich für viele ein Begriff sein: das hat doch irgendwas mit warmer Luft und den Alpen zu tun? Richtig, der Föhn wird oft mit den Alpen in Verbindung gebracht, denn beim Föhnwind handelt es sich um einen warmen Fallwind, der an Gebirgen auftritt. Dabei kann er nicht nur für hohe Temperaturen sorgen, sondern auch für sonniges Wetter und Wolkenauflösung. Dieses Phänomen wird auch Lee-Effekt genannt, der dafür sorgt, dass sich Wolken auflösen, sobald sie hinter einem Gebirge absinken/strömen. Bei hohen Gebirgen geht das je nach Situation auch mit einem spürbaren Temperaturanstieg einher, besonders wenn es auf der angeströmten Gebirgsseite regnet.Doch nicht nur in den Alpen, auch in den Mittelgebirgen kann es leichte Föhn bzw. Lee-Effekte geben, sobald die Wetterbedingungen stimmen. Ein gutes Beispiel hierfür war das kühle Aprilwetter von Anfang dieser Woche, das uns viele Schneeschauer bescherte. Auffällig ausgeprägt war dieser Leeeffekt im Südwesten entlang des Hunsrück- und Taunuskamms. Hier haben wir einen fast durchgezogenen Höhenzug von 500 bis über 800m Höhe, der sich von der Saar über den Hunsrück bis zum Feldberg im Taunus bei Frankfurt erstreckt. Südöstlich davon liegt die Oberrheinebene und das Nahetal auf nur 100m Höhe. Hier trafen die vielen Schneeschauer von Nordwesten kommend genau auf das Mittelgebirge, regneten sich vorderseitig ab, und südlich davon lösten sie sich teils komplett auf bei sonnigem und trocken Wetter.Sehr gut konnte man das auf dem Niederschlagsradar erkennen, aber auch der Blick auf die Wetterstationen zeigt den Unterschied bei den Niederschlagsmengen: Im Bergischen Land, wo die Schauer zum ersten Mal auf Mittelgebirge getroffen sind, wurden am 7. April verbreitet 10 bis 15 Liter Niederschlag gemessen und dadurch mehr als im nördlich anschließenden Flachland. Weiter südlich im Taunus und Hunsrück kamen noch 2 bis 5 Liter zusammen, in der Rheinebene südlich davon ist dann aber fast nichts mehr an Niederschlag angekommen. Besonders entlang des Oberrheins gab es an diesen Tagen zahlreiche Wetterstationen, die (fast) keinen Niederschlag gemessen haben, während es im Rest von Deutschland fast überall mal nass oder weiß wurde. Das liegt an den umrandenden Mittelgebirgen, die bei dieser Wetterlage Schauerwolken durch den oben genannten Lee-Effekt merklich abhalten können.Und auch die Sonnenstunden lassen auf diesen Effekt schließen: so gab es am 6. April auf dem Feldberg im Taunus nur 3h Sonnenschein, unten am Rhein in Geisenheim wurden hingegen über 8h gemessen, eine der sonnigsten Wetterstation an diesem Tag in Deutschland.Schaut man sich den Jahresniederschlag für Deutschland an, so befinden sich die trockensten Regionen ebenfalls in den Ebenen, geschützt durch umrahmende Mittelgebirge, die die Regenwolken abhalten oder abschwächen. Genauer wurde das bei unserem Youtube Kanal beim Thema „Wo sind die trockensten Regionen Deutschlands?" besprochen. Das Video findet ihr unter folgendem Link:https://www.youtube.com/watch?v=ybrJar8BF4o






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