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Wetter-News: GEWITTER- UND UNWETTERGEFAHREN UNTER DER LUPE
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  vom Wetterdienst Q.met GmbH

Meldung vom 06.06.2018 05:59
GEWITTER- UND UNWETTERGEFAHREN UNTER DER LUPE

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Wiesbaden (Q.met) - Aus aktuellem Anlass zur hohen Unwettergefahr in den nächsten Tagen in weiten Landesteilen sollen ein paar Verhaltenstipps gegeben werden, was zu beachten ist.

Immer wieder stellt sich die Frage, wie man sich am besten bei Unwettern verhält. Trotz der Warnungen kann man in eine prekäre Lage geraten, denn nicht immer ist man zeitlich so flexibel, um aufziehenden Unwettern aus dem Weg zu gehen.

Die Hauptgefahren sind Sturmböen und dadurch herumfliegende Gegenstände sowie umfallende Bäume. Besonders markant sind Gewitterfallböen, so genannte downbursts, die Orkanstärke annehmen können und vergleichsweise trockene und kühle Luft nach unten transportieren. Sie lassen oft ein Bild der Verwüstung zurück. Aber auch intensive Regenfälle, Hagel und Blitzschlag führen zu Schäden und Opfern. Als erstes sollte bei derartigen Lagen beherzigt werden, häufiger den Blick zum Himmel zu richten, um rechtzeitig zu bemerken, wenn eine schwarze Wolkenwand heranzieht.

Kommt ein Gewitter näher, grollt der Donner und zucken Blitze, so lässt sich aus der Zeitspanne zwischen Blitz und Donner die Entfernung des Gewitters ermitteln. Als Faustregel gilt Sekundenanzahl durch 3 ist gleich Entfernung in Kilometer. Zu beachten ist, dass in größeren Verbänden von dunklen Quellwolken neue Zellen entstehen und vergehen können, also ein hohes Maß an Dynamik zu berücksichtigen ist. Deshalb kann durchaus plötzlich ein Blitz in 10 Meter Entfernung einschlagen, obwohl vorher die Blitze noch 3 Kilometer oder mehr entfernt waren. Schlagen die Blitze näher als in 10 Meter Entfernung ein, dann drohen Gesundheitsschäden bis hin zum Tod.

Wird man nun von einem Gewitter überrascht, dann sind sämtliche in die Höhe ragenden Objekte wie Bäume, Antennen, Türme, Berge, Anhöhen etc. zu meiden. Es gilt ein Mindestabstand von 3 Metern, besser etwas mehr. Ferner verbietet sich die Nähe zu Wasser oder Metall. Schwimmen oder Radeln sind also die denkbar risikoreichsten sportlichen Betätigungen bei einem Gewitter, ebenso das Klettern im Gebirge in einer Steilwand oder auf einem Grat. Auch das Telefonieren mit dem Handy sollten wir dann besser lassen. Joggen, Reiten oder Golf spielen sind bei Gewittern überdurchschnittlich gefährlich.

Vielmehr suchen wir Mulden, Gräben oder Senken auf und verkleinern uns soweit als möglich, begeben uns also in eine Hock- bzw. Kauerstellung, um die Körperoberfläche zu minimieren. Die mit einer kräftigen Gewitterzelle einhergehenden, meist vorlaufenden Sturmböen im Zusammenhang mit einer Böenwalze führen oft zu umstürzenden Bäumen, mitunter auch zu abgedeckten Dächern. Ein Aufenthalt im Wald ist also bei einem Gewitter doppelt lebensgefährlich. Hütten ohne Blitzableiter schützen zwar vor Hagel und Sturm, aber nicht vor Blitzschlag. Auch ein Bad im Wasser, Rad fahren oder der vermeintliche Schutz unter einem großen Sonnenschirm sind lebensgefährlich und auf keinen Fall zu testen! Metall zieht Blitze an.

Am besten halten wir uns in geschlossenen Räumen auf, rät wetter.net. Türen und Fenster sollten geschlossen werden, leicht bewegliche Gegenstände im Freien befestigt oder in Sicherheit gebracht werden. Autos sollten im Carport oder in der Garage geschützt vor Hagel und umstürzenden Bäumen abgestellt werden. Im Auto selbst sind wir übrigens vor Blitzschlag sicher, es handelt sich dabei um den Faradayschen Käfig. Cabrios sind davon ausgenommen.

Während des Gewitters werden optimalerweise alle elektrischen Geräte vom Netz genommen. Baden und Duschen sollte sicherheitshalber vermieden werden. Die Abflussrichtung von Regenmassen sollte nicht zum Haus oder zur Garage gerichtet sein und möglichst nicht tiefer liegen, sondern das Gefälle sollte vom Haus weg weisen. Empfehlenswert ist auch eine regelmäßige Überprüfung des Rückschlagventils, das verhindern soll, dass das überforderte Abwassersystem zurück drückt und das Untergeschoss oder den Keller flutet.

Hierbei lohnt eine Nachfrage bei der Versicherung, welche Art von Rückschlagventil erwartet wird. Unter Umständen werden elektronisch gesteuerte Rückschlagventile vorausgesetzt. In gefährdeten Gebieten sollten beispielsweise Pumpen und Sandsäcke vorrätig sein. Generell sollten Wohnungseigentümer auch erwägen, eine Elementarschadensversicherung abzuschließen und sich entsprechende Angebote diverser Anbieter unterbreiten lassen, so wetter.net. Treten mehrfach Schäden in wenigen Jahren an den gleichen Orten auf, so wird es meist schwer oder unmöglich, sich gegen die Unbilden der Natur zu versichern.

Wenn durch Sturzfluten Keller volllaufen, sollte man nicht mehr versuchen, dort noch etwas zu retten, dann ist es definitiv zu spät. Vielmehr riskiert man unnötig das eigene Leben. In gefährdeten Mittelgebirgsregionen entlang von Bächen sollten vielmehr elektrische Geräte im Keller erhöht stehen, wenn möglich. Damit kann zumindest der Schaden durch kleinere Überschwemmungen gemildert werden. Hausrats-, Wohngebäude- und Elementarschadensversicherungen mindern das Risiko existenzbedrohender Schäden durch Naturgewalten.







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