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Wetter-News: WARUM GIBT ES IM SOMMER MEHR GEWITTER ALS IM WINTER?
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  vom Wetterdienst Q.met GmbH

Meldung vom 16.06.2019 07:09
WARUM GIBT ES IM SOMMER MEHR GEWITTER ALS IM WINTER?

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Wiesbaden (Q.met) - Jeder hat sich schon einmal die Frage gestellt, warum es im Sommer eigentlich häufiger Gewitter gibt und warum diese oft so heftig ausfallen und warum im Winter jedoch kaum Gewitter vorkommen.

Für die Entstehung von Gewittern bedarf es einige Zutaten. Vor allem ist ein hoher vertikaler Temperaturunterschied von Vorteil. Da im Winter die Sonne kaum Kraft hat den Boden zu erwärmen, geschieht dies durch kalte Luftmassen polaren Ursprungs, die in großer Höhe (rund 5 Kilometer) über Mitteleuropa ziehen. Nicht selten werden dann unter minus 35 Grad dort erreicht. Bei einer Bodentemperatur von 5 Grad reicht diese Temperaturdifferenz aus, um Gewitter entstehen zu lassen.

Im Sommer hat die Sonne dann genug Kraft, um die Bodentemperaturen ordentlich ansteigen zu lassen. Da nun wärmere Luftmassen leichter sind als kalte begünstigt dies das Aufsteigen von Luftpaketen. Für die Entstehung großer Gewitterwolken (Cumulunimbus) braucht es aber noch eine weitere Zutat. Nämlich ein hoher Feuchteanteil in der Atmosphäre. Wenn nun die Luftpakete vom Boden aufsteigen und durch Abkühlen ab einer gewissen Höhe kondensieren (meist so 2 bis 3 Kilometer Höhe) und die Luftpakete fortlaufend weiter aufsteigen, dann entsteht eine mächtige Quellwolke (Cumulus).

Vor allem im Sommer, wenn die Luft wärmer ist, kann diese auch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Dies begünstigt auch die Entstehung größerer Wolken. Im Sommer ist die Atmosphäre zusätzlich noch stärker in der Vertikalen ausgedehnt. So können im Sommer die Gewitterwolken mitunter bis 14 Kilometer Höhe erreichen und sogar die Tropopause durchstoßen. Diese hat aber die Eigenschaft eines Kochtopfdeckels, weil die Temperatur dort wieder zunimmt und Luftmasse stabil wird. Die aufsteigenden Luftpakete werden dort ausgebremst. Deshalb driften die Wolken an ihrer Oberkante seitlich aus, was als Amboss bezeichnet wird. Im Winter können sich die Wolken, aufgrund der niedrigeren Tropopausenhöhe, oft nicht ganz so hoch ausdehnen. Meist reichen die Gewitterwolken dann nur 10 bis 11 Kilometer in die Höhe.

Im Sommer tritt zusätzlich häufig der Fall ein, dass eine von Westen übergreifende Wetterfront mit einer deutlichen Abkühlung für die Entstehung heftiger Gewitter verantwortlich ist. Im Winter treten die Gewitter häufig entlang dieser Kaltfront (Wetterfront) auf, während im Sommer oft ein Bereich zusammenströmender Luftmassen vor der Kaltfront entsteht, in dem Starkregen, Hagel und Sturmböen auftreten können. Dazu bildet sich oft bei starker Erhitzung im Zusammenhang mit warmen Temperaturen aus dem Süden ein sogenanntes Hitzetief. Beim Zusammenströmen der Luftmassen erfolgen zwangsweise aufsteigende Luftpakete, die dann meist in den Nachmittags- und Abendstunden heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen auslösen. Häufig eilt dieser Bereich – auch Konvergenz genannt – der Kaltfront voraus und nimmt ihr das meiste Unwetterpotenzial ab. Dabei kommt es nicht selten zu einer Organisation von mehreren Gewitterzellen, die sich zu einer Gewitterlinie formieren.







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